Limitierende vs. ermutigende Glaubenssätze

Ich fand es immer schon schwierig, existierende Glaubenssätze überhaupt zu erkennen. Falls überhaupt, erkannte ich sie nur bei anderen Leuten. Ganz besonders häufig identifizierte ich die Botschaft „Das Glas ist halb leer“ oder „Wie man es macht, man macht es falsch“, und beide gingen mir immer wieder gehörig auf den Zeiger. Gerade bei diesen beiden war mir schon als Teenager klar, dass sie nicht nur die „Sender“ dieser Gesinnung runterziehen, sondern auch deren Umfeld, und damit auch mich als „Empfängerin“. In starken Stunden stellte ich ein optimistischeres Konzept dagegen, wie zum Beispiel „auf die Perspektive kommt es an“ oder „im Universum kann Platz für alles und jeden sein“ , und in schwächeren Stunden habe ich mich auch schon ertappt, diese niederdrückenen Glaubenssätze  im Chor mitzusingen. Manchmal war mir schon im selben Moment klar, dass ich mir selbst nicht glaube.

Das alles verhinderte nicht, jahrzehntelang selbst von limitierenden Glaubenssätzen infiltriert und negativ beeinflusst worden zu sein. Erst vor kurzer Zeit wurde mir klar, dass ich mich wegen genau solcher negativer Glaubenssätze immer wieder gegen meine kreativen Ambitionen entschieden habe: ein solcher Glaubenssatz ist der völlig überbewertete Begriff „brotlose Kunst“ und ein anderer war „die anderen sind viel talentierter, ehrgeiziger, fleißiger“ und noch ein weiterer „meine Kunst ist nicht gut genug“.

Well… ich bin froh, diese limitierenden Glaubenssätze erkannt zu haben. Besser spät als nie, hahaha! So konnte ich mit ihnen ein bisschen spielen und sie in eine ansprechendere Form bringen:

Jetzt sage ich mir: „Kreativ zu sein ist nicht nur ein Symbol für Überfluss! Kunst erschafft Überfluss! Dort wo Kunst ist, da ist auch Überfluss!“

„Ich bin talentiert, ehrgeizig und fleissig“ und „Meine Kunst ist der Knaller“.

…Ihr werdet schon sehen ;-))))

9 Antworten auf “Limitierende vs. ermutigende Glaubenssätze”

  1. Erinnert mich an den schönen Satz von Mark Twain – What gets us into trouble is not what we don’t know. It’s what we know for sure that just ain’t so.

    Eine schöne Woche!

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    1. Habe mir Deinen Beitrag angesehen. Und ja – man darf halt nicht alles glauben, was man denkt, gell 😉

      Und wie machst Du es dann mit Deiner persönlichen Entscheidungsfindung? Welchem Rat folgst Du in dem Bewusstsein, dass jeder Glaube irrig sein kann? Jetzt bin ich gespannt 🙂

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      1. Ich finde auch Deine Frage sehr spannend! Vielen Dank!

        Also, ich habe mir ein Konzept über meine wichtigsten Werte, Themen und Fragen meines Lebens bewusst erschaffen. Dieses überprüfe ich (und korrigiere es gegebenenfalls) beinahe täglich, indem ich regelmäßig darüber nachdenke und nachspüre, ob die Ergebnisse immer noch stimmig sind.
        Auf diese Ergebnisse bin ich durch bewusste Selbstbefragungen, Meditationen und Beschlüsse gekommen. Dafür stehe ich als Person gerade. Sollten diese sich als Irrtümer herausstellen, dann würde ich es sportlich nehmen und anerkennen, dass ich mein Bestes gegeben habe.

        Andere Themen bewerte ich als untergeordnet. Mir ist klar, dass einige Themen dabei unter die Räder kommen, die ich auch attraktiv und interessant finde, deren Hintenanstelllen ich aber im Angesicht des Todes nicht wirklich bereuen würde.

        Ich bin mir über meine Werte im Klaren. Dieses Konzept gibt mir Führung und Klarheit. Seit ich es so aktiv pflege, habe ich viel mehr Kraft, Zeit und Ressourcen frei und viel weniger Ablenkung und Verwirrung durch andere oder fremde Einflüsse.

        Wie machst Du es, wenn Du nicht allem glaubst, was Du denkst? ;-))

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      2. Na das klingt so, als ob Du Dir schon eine Menge Gedanken dazu gemacht hast 🙂 Ein sehr schlüssiges Konzept mit klaren Werten und Prioritäten. Warst Du schonmal in einem Coaching oder einem Seminar zu diesen Themen? Mit Stephen Coveys sieben Wegen zur Effektivität hast Du Dich ja bestimmt schonmal beschäftigt.

        Bei mir läuft das auf weiten Strecken genau so wie bei Dir. In den letzten Jahren bin ich noch mehr und mehr mit meiner Intuition in Berührung gekommen. Hier mal ein Artikel dazu – https://lionlogert.com/2018/10/21/deine-intuition/
        Es gibt da Bereiche und Aspekte, Teile der Persönlichkeit, die dem bewussten Gedanken nicht zugänglich sind. Außerdem sind die Informationsmengen heute so gigantisch, dass man nicht alles Entscheidungsrelevante bewusst prozessieren kann.

        Das Unterbewusstsein verfügt über einen anderen Zugang und durch Intuition erleben wir einen stärkeren Draht zu unserem Unterbewusstsein.

        Das ist besonders wichtig in Situationen, die völlig anders sind als alles bisher dagewesene. Dort, wo wir radikal aus der Komfortzone herausgerissen werden, im Guten wie im Schlechten, kann das ‚Bauchgefühl‘ ein unschätzbarer Wegbegleiter sein.

        Und jetzt interessieren mich natürlich Deine Gedanken dazu 😉

        Noch einen schönen Tag!

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      3. Ja zu allem, was Du schreibst, und Applaus für den Beitrag, den Du verlinkt hast. Und ja… das Unterbewusste ist mächtig…

        „Steven Covey“ höre ich zum ersten Mal bewusst…ich habe ihn gerade gegoogelt und stelle fest, dass ich da eine Bildungslücke habe.
        Mich haben in der Jugend Leute wie Paul Watzlawick, John D. Barrow und Tom Robbins inspiriert. Später dann im Erwachsenenalter Milton Erickson, Gunther Schmidt, Julia Cameron. Neuerdings stehe ich total auf Anne Wilson Schaef und Barbara Sher – die beiden sind der totale Knaller.

        Ich habe in meinem Leben viel gelesen und sehr viel Weiterbildung gemacht, die sich nicht nur auf meinen Beruf bezog. Ich möchte besonders die Hypnose-Ausbildung betonen, die sowohl wissenschaftliche Fakten als auch spirituelle und psycholgische Tiefe mitbrachte, und mit der ich sehr viel anfangen kann und konnte.

        Ich liebe kreatives Schaffen, habe 10 Jahre lang Theater gespielt, habe 10 Jahre lang Schmuck designt und hergestellt, immer wieder gezeichnet, und seit zwei Jahren schreibe ich ambitioniert.
        Dieser kreative Geist und das schöpferische Tun sind für mich der größte Segen überhaupt. Dadurch erkenne und bewerte ich vieles neu.
        Ich kann nur JEDEM ungefragt empfehlen, irgendetwas Kreatives im Leben zu kultivieren. Das Thema, das Sujet, das Werkzeug ist völlig egal. Es geht um den kreativen Ausdruck. Kochen, malen, schreiben, musizieren, häkeln, erziehen, Bücher archivieren, die Wohnung umräumen, Gespräche kuratieren, Treffen organisieren,… in allen möglichen Aktionen liegt kreatives Potential, das glücklich und frei macht.

        Meine Erfahrung sagt mir, dass das Kreative Dich ganz sicher dann auch dort hinführt, wo Du eigentlich nicht hin willst, wo es weh tut, und wo das Unterbewusste ins Spiel kommt. Das ist im Vergleich zur Hypnose, Coaching oder Meditation der vielleicht etwas langsamere Weg, vielleicht aber auch nicht.
        Beim kreativen Schaffen wird immer etwas von Bedeutung produziert, was man sinnlich erfahren kann, und woran man immer weiter arbeiten kann…
        Es ist einfach herrlich! Nein, göttlich… so kommen wir mit unserer Göttlichkeit in Kontakt… Und auch da wird klar, das das Bewusste nur einen Mini-Bruchteil unseres Lebens ausmacht, auch wenn unser Gehirn sich wirklich müht, uns etwas anderes zu suggerieren…

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