Hach, was haben wir es gut…

Ja, es stimmt. Hier in Deutschland ist es vorerst besser.
Die Gründe dafür liegen in der Gier und der Selbst-Ermächtigung der Länder wie Deutschland. Wir erlauben uns, hier in Deutschland rumänische und bulgarische Lohnsklaven zu beschäftigen, Pflegearbeit von Frauen überhaupt nicht zu bezahlen, kongolesische Kinder in Kobaltminen zu verheizen, und in Bangladesh für Billigklamotten Leute in den Tod zu schicken. Ölkriege stehen als übergeordnetes Thema noch darüber, die wir vielleicht nicht führen, aber führen lassen.
Deswegen können wir uns hier bessere Krankenhäuser und vorerst noch Reste eines Mittelstandes, leisten, der Bedrohungen durch Seuchen besser verkraften kann, als arme Gesellschaftsschichten oder (künstlich) arme Länder.

Weil wir uns das alles erlauben, geht es uns hier „besser“ als denen dort.
Ganz zu Ende gedacht, können wir uns das nur erlauben, weil diese Strukturen der Abhängigkeit auf Leben und Tod durchexerziert werden, und nicht selten militärisch.
Weil wir auf Kosten dieser anderen Länder, anderer Kontinente, anderer Spezies UND auf Kosten der zukünftigen humanen Generationen leben, haben wir es jetzt hier „besser“.
Die sind arm, wiel wir reich sind. Wir sind reich, weil die arm sind.
Unsere selbstgewählte Politik mit Frau Merkel und ihren Sportsfreunden zementiert all die Praktiken, die Corona, Klimawandel und den Konkurs des Mittelstandes vorantreiben.
Der neue Trend ist nämlich, auch angeblich reiche Gesellschaften zu zerstören, und den obern paar Tausend viel Macht und Geld zuzuschieben, und der großen Masse an Menschen zu wenig zum Leben, aber zu viel zum Sterben übrig zu lassen.
Das ist kein Phänomen zwischen einer ungebildeten Unterschicht und dem verfressenen Adel. Nein.
Es reicht weit in die akademische „Elite“ hinein.
Es reicht eben nicht, was „anständiges“ zu lernen und fleissig zu sein.
Wenn Du für ein erwirtschaftetes Gehalt in der Realwirtschaft 45% Steuern bezahlen musst, für einen Gewinn aus der Finanzwirtschaft dagegen 25%, falls überhaupt – was hat das dann noch mit kluger, gütiger Politik zu tun?
Diese Art der Finanzwirtschaft ist politisch gewünscht, ebenso wie die Bonizahlungen von Pleitemanagern und Immobilienhaien. Die Verfolgung von Korruption in den Rängen der Politiker*innen ist dagegen unerwünscht, und wird deshalb auch nicht ohne Weiteres eintreten. (http://www.abgeordnetenwatch.de)
Tut weh, das so zu schreiben.
Ja, ich bin auch dankbar, dass ich nicht in Großbrittannien an Corona abschmieren, in Serbien Mafiosi werden, in Spanien Tomatenplantagen wässern muss, ohne selbst genug zu Trinken zu haben.
JA, Dankbarkeit ist ein hohes Gut, dass Glück in unsere Herzen pflanzt.
Und doch: Es gibt keine „Anderen“!
Die Unzufriedenheit über die Misstände soll nicht von der Dankbarkeit über die eigene relative Sicherheit „ausgelöscht“ werden. Nur weil man dankbar für das Gute im eigenen Leben ist, muss man nicht blind für die Ursachen der eigenen Sicherheit sein! Man kann dankbar sein, und gleichzeitig nicht verschweigen, WER das Gute BEZAHLT hat und noch lange bezahlen wird, was wir hier genießen.
Nochmal – es gibt keine Trennung zwischen „denen“ und „uns“. Solange eine*r von uns leidet, leiden alle andern mit.

4 Antworten auf “Hach, was haben wir es gut…”

  1. Ethik bezieht sich nicht auf Wissen, sondern auf Handeln. Rudolf Steiner hat es einmal so (oder so ähnlich) ausgedrückt: Da sitzen die feinen Herren im Debattierclub vor einem Kamin, klopfen sich gegenseitig mit Weltverbesserungsideen auf die Schultern, während die Wärme in diesem Raum mit Kohlen erzeugt wird, die von Kinderarbeit stammt.
    1. Joh. 2,1-6: an ihren Taten sollt ihr sie erkennen …
    Das Verhalten/Handeln der Menschen wird bis in ihre Wohnzimmer hinein bestimmt durch die Monetative, die von einer handvoll Menschen gesteuert wird.
    So werden täglich Entscheidungen und Handlungen getroffen wider besseren Wissens, die gegen den gesunden Menschenverstand sind, aber durch „Einnahme“ bzw. „Bezahlung“ die „eigene Existenz“ sichern … bzw. umgekehrt existenzielle Ängste schüren, falls nicht gemäß den „Bestimmungen“ und „Preisen“ gehandelt werden sollte … („Corona“ macht das mal wieder überdeutlich !!)

    Die Lösung kann nur sein, sich diesen systemischen Strukturen nach und nach zu entziehen, ihnen kein Leben mehr einzuhauchen. …
    [Im übrigen werden 82% der Steuereinnahmen für Kapitaldienste benutzt, da „Staat“ keine Währungs- und Finanzhoheit hat, sondern Zuhälter spielt bei den privaten Finanziers (Großbanken usw.) – die Arbeitskraft des Volkes (=Hure) an diese vermittelt („Bürger sind Bürgen“)]
    .… sondern als Volk sich eigene, neue Organisationsstrukturen aufzubauen.
    Dies entspricht dem Subsidiaritätsprinzip, welches auf den Papieren aller Verfassungen, im International Law (Völkerrecht), EU-Recht, Art. 1, und auch GG (Art.25, Art.146 – Selbstbestimmung des Volkes, GG Art.20, oder auch StGb Art.92 u.a.) steht, es sich aber mit diesen Papieren nicht anderes verhält, wie mit den Herren im Debattierclub…

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    1. Ich mische mich normalerweise nicht öffentlich nicht in die Politik ein.
      Einer der Gründe ist – hier fasse ich mich an der eigenen Nase – Selbstschutz.
      Ich möchte mich weder mit einem Shitstorm noch mit ausufernden Diskussionen „wer Recht hat“ auseinandersetzen.

      Was Corona hier meiner Meinung nach besonders katalysiert hat ist, dass die Menschen eine kollektive Erblindung, partielle Taubheit und völlige Gefühlslosigkeit gegenüber „den Anderen“ entwickelt haben.
      Mit jeder Meldung, dass wir es hier mit dem Coronavirus ganz gut meistern, erstarkt die Selbstgerechtigkeit, die Überlegenheitsphantasie und die Zuneigung zu den parlamentarischen Parteien. Allen voran zu CDU, Merkel und Co.

      Dabei hat die Globalisierungs – und Finanz-Politik der CDU und davor der SPD genau zu diesen Misständen geführt, dass Corona entstehen konnte. Egal ob alsKrankheit oder als Phänomen.

      Den Komplex Massentierhaltung, Verdrängung und Zerstörung der Natur sehe ich dabei als besonders kritisch. Sind sie doch beste Nährböden für allerlei Krankheitserreger.
      Wir in Deutschland sind in der Produktion von Tierprodukten ganz weit vorne, ganz egal was man nun von Covid-19 als solches hält.

      Politik Schmolitik

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