WORKAHOLISMUS

Das besondere an Arbeitssucht ist, dass Betroffene ihrer Sucht vor aller Augen frönen können, und dafür sogar gelobt werden. Heimlichkeit, ein Merkmal vieler anderer Süchte, trifft für Workaholics nicht zu.

Ich habe mal einen Artikel geschrieben, der folgendermassen endet:

Die kürzeste Beschreibung ist – süchtiges und co-abhängiges Verhalten ist alles das, wofür du versucht bist zu lügen.

Beim Arbeiten sind Übertreibungen jedoch nicht verpönt, sondern Teile westlicher Unternehmens- und deutscher Nationalkultur. Im Vergleich dazu sind Drogenmissbrauch, Pornosucht, Fresssucht, Bulimie und andere Süchte fundamental anders. Selbst Alkoholiker, deren Alkohol-Missbrauch im Freundeskreis oder bei gesellschaftlichen Anlässen begann, fangen irgendwann an, heimlich zu trinken und leere Flaschen zu verstecken.

Workaholics dagegen können ungehindert vor den Augen aller ihrer Sucht nachgehen, und sehr lange den Eindruck erwecken, dass die Vorteile ihrer Arbeit überwiegen.

Dennoch ist Arbeitssucht unfassbar selbstzerstörerisch.
Ein Mensch, der erkannt hat, dass er in Arbeitssucht gefangen ist, würde seinen Liebsten solch eine Sucht niemals zumuten, und alles tun, damit es nicht soweit kommt.

Bei sich selbst ist er nicht so zimperlich.
Es fehlt ihm an zweierlei:
An sinnvollen Ausstiegs-Möglichkeiten und an Selbstliebe.

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