Suchtverschiebung

Du trennst Dich aus einer toxischen Beziehung und hälst den Schmerz nur aus, weil Du exzessiv datest, dabei doppelt so viel trinkst und rauchst wie sonst. Kaum hast Du aufgehört zu rauchen (BRAVO!), nimmst Du 8 Kilo zu. Dann machst Du Sport und Selbstoptimierung und stellst unweigerlich fest, dass Du nie die Ausdauer, nie den body nie die Willenskraft wie XY oder Z haben wirst. Und die hohlen Dating-Erfahrungen lassen Dich innerlich weiter verdörren, egal, wieviel neue Sneaker und Pumps Du Dir kaufst, oder wieviel Schaumwein und Schaumbäder Du Dir einlässt.

Das ist alles aus den Fugen… Die eine Sucht wird nur von der nächsten – scheinbar weniger schädlichen – abgelöst, aber der selische Schmerz dahinter kann nicht heilen.

Eine Sucht wird nicht durch Abstinenz vom Suchtmittel geheilt. Sie bleibt bestehen, indem Du sie ersetzt. Abstinenz führt aber zu einem wertvollen Zeit- und Raum-Kontinuum, in dem Du Dich dem Schmerz dahinter widmen kannst. Stellst Du Dich Deinem Schmerz nicht, bist Du zwar abstinent von dem Suchtmittel, aber weiterhin gefährdet es wieder zu missbrauchen, oder schon an einem anderen dran.

Wie stellst Du Dich Deinem Schmerz?
Ein Schmerz oder eine Sucht kann nur geheilt werden, wenn Du nachhaltig tiefen, inneren KONTAKT zu DIR selbst aufnimmst, und Dir mal zuörst, wer Du eigentlich bist, was das bedeutet, und was die Sucht Dir mitteilen will.

Wenn Du erfährst, wer und was Du bist, dann bleibe nicht auf dem Niveau der Erkenntnis stehen! Du bist aufgerufen, Dein Leben gemäß Deiner neuen Erfahrungen entsprechend zu gestalten.

Es ist gut möglich, dass Du dabei viele Freunde und Angehörige verlierst.
Kann sein, dass Du Deinen Job oder sogar Dein Land verlässt.

Deine Erkenntnisse über Dich selbst führen Dich entweder in ein neues, authentischeres Leben oder aber zurück in die Vermeidung, und damit in die Sucht.

Coaching und therapeutische Hypnose können helfen, in Kontakt mit sich selbst zu kommen.
Sollte Dich das ansprechen, schreib mir hier.

WORKAHOLISMUS

Das besondere an Arbeitssucht ist, dass Betroffene ihrer Sucht vor aller Augen frönen können, und dafür sogar gelobt werden. Heimlichkeit, ein Merkmal vieler anderer Süchte, trifft für Workaholics nicht zu.

Ich habe mal einen Artikel geschrieben, der folgendermassen endet:

Die kürzeste Beschreibung ist – süchtiges und co-abhängiges Verhalten ist alles das, wofür du versucht bist zu lügen.

Beim Arbeiten sind Übertreibungen jedoch nicht verpönt, sondern Teile westlicher Unternehmens- und deutscher Nationalkultur. Im Vergleich dazu sind Drogenmissbrauch, Pornosucht, Fresssucht, Bulimie und andere Süchte fundamental anders. Selbst Alkoholiker, deren Alkohol-Missbrauch im Freundeskreis oder bei gesellschaftlichen Anlässen begann, fangen irgendwann an, heimlich zu trinken und leere Flaschen zu verstecken.

Workaholics dagegen können ungehindert vor den Augen aller ihrer Sucht nachgehen, und sehr lange den Eindruck erwecken, dass die Vorteile ihrer Arbeit überwiegen.

Dennoch ist Arbeitssucht unfassbar selbstzerstörerisch.
Ein Mensch, der erkannt hat, dass er in Arbeitssucht gefangen ist, würde seinen Liebsten solch eine Sucht niemals zumuten, und alles tun, damit es nicht soweit kommt.

Bei sich selbst ist er nicht so zimperlich.
Es fehlt ihm an zweierlei:
An sinnvollen Ausstiegs-Möglichkeiten und an Selbstliebe.

„Die Welt“ über die „Corona-Schulden“

Die Welt schreibt wie folgt über den Kollateralschaden Kosten der Corona-Krise:

„Corona-Schulden des Staates erreichen 650 Milliarden Euro

Bund, Länder und Kommunen werden im Zuge der Corona-Bekämpfung voraussichtlich einen Schuldenberg in Höhe von rund 650 Milliarden Euro auftürmen. Das geht aus einer aktuellen Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. „Je nachdem, was in den kommenden Wochen und Monaten noch passiert, kann diese Zahl auch noch größer werden“, sagte IW-Direktor Michael Hüther nach einem vorab verbreiteten Manuskript.

Noch nie seit 1945 habe der Staat so viel Geld in so kurzer Zeit für ein Ziel ausgegeben wie in der Corona-Pandemie. Nun stelle sich die Frage, wie sich die Kosten bewältigen lassen. Die Konjunkturexperten des IW drängen darauf, auf einen allzu schnellen Schuldenabbau zu verzichten und der öffentlichen Hand lieber Spielräume für notwendige Investitionen etwa in Infrastruktur zu lassen. „Statt wie vom Bund geplant in 20 Jahren sollten die Schulden in 40 Jahren zurückbezahlt werden“, heißt es in der Studie. Außerdem empfehlen die Experten „eine moderate Öffnung der Schuldenbremse“, um den Handlungsspielraum der Bundesländer zu erhöhen.“

Hier ist der Link zum Originaltext. Ihr müsst bisschen scrollen, um zu der Stelle zu kommen.

Wenn Sucht zu Kultur emporgehoben wird

Ich las im Zeitmagazin diesen Artikel von Jakob Pontius:
https://www.zeit.de/zeit-magazin/wochenmarkt/2021-02/trinken-corona-lockdown-alkoholkonsum-gesundheit-freiheit?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Ich las und innerlich nickte ich bis ich zum letzten Absatz kam und die persönliche Meinung des Redakteurs augenscheinlich wurde.
Und da verlor ich dann doch die Fassung!

Pontius plädiert für den „kontrollierten Kontrollverlust“ durch Alkohol, und lässt das auch noch nach verschmitzter „Rebellion“ klingen:

„Wenn die Welt schließt, die Kultur verstummt, das Reisen verboten wird oder wenigstens unangebracht ist, dann ist moderates Trinken ein letzter Zipfel Freiheit. Was vorher schon galt, wird jetzt noch einmal deutlicher: Kontrolle heißt nicht automatisch Verzicht, Leben nicht automatisch Gesundheit. Ich kann mich auch bewusst für eine maßvolle Dosis Gift entscheiden. Das ist meine trotzige kleine Rebellion gegen das notwendige Korsett der Corona-Einschränkungen: der kontrollierte Kontrollverlust.“

Wann immer das Trinken als „Symbol“ oder Stellvertreter für etwas anderes herhalten muss, ist Selbsttäuschung schon mit im Spiel.
Eine echte Rebellion wäre, sich dagegen zu entscheiden, sich weiterhin selbst für dumm zu verkaufen und eben nicht einem mittelmäßig forgteschrittenen Trick der Alkohol-Lobby in die Hände zu spielen, bzw. zu trinken.

Menschen im Park

An Tagen, an denen ich Spätdienst habe, radle ich häufig nach 21 Uhr durch mein Berlin nach Hause.

Bei schönem Wetter sehe ich im herrlichen Gleisdreieck-Park Menschen, die zusammen picknicken, trinken, musizieren, Musik hören und ähnliches. Manchmal kommt es mir vor, wie eine Party oder eine Flaniermeile nach adriatischem Vorbild in einem Großstadt-Format.
Die mediterranen Großfamilien fahren mit Kindern und Großeltern ganze Buffets auf,  SkaterInnen üben ihre Figuren und Yoga-SpezialistInnen geben mit ihren Lieblings-Asanas an.
Ich genieße diese Momente und freue mich dann.

Vor einigen Wochen erlebte ich eine polizeiliche Räumung des Parks. Sie verlief recht freundlich und zivilisiert, doch seit diesem Abend hat sich das Leben im Park verändert.
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Korruption, Kriminalität, Kaputtalismus und creepy corona.

Edward Snowden wird der Satz „When Exposing a Crime is Treated as Committing a Crime, You Are Ruled By Criminals.“ nachgesagt.

Angesichts der notorischen Vertuschung und Verwässerung flächendeckender Korruption, Erwirkung rechtswidriger und sinnloser Verordnungen bei gleichzeitiger Verhinderung sinnvoller Gepflogenheiten (Öffnung von Parks, Geschäften, Yoga- und Massagestudios, Museen, Theatern, Fitness-Studios, abendlicher Spaziergänge), bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass wir von Kriminellen regiert werden.
Ich sehe in unserem Bundestag, in unseren unseren Regierenden und Abgeordneten wenig mehr als einen Haufen korrupter KaputtalistInnen.


Ich sehe Käuflichkeit, persönliche Bereicherung, Parteispenden der Pharmaindustrie inmitten einer Pandemie, Beatmungsgeräte für Bakschisch in der Aserbaidschan Connection. Ich sehe sich „dumm und dämlich“ verdienende ApothekerInnen, Miliarden schwere Maut-Mauscheleien, Cum-Ex– und Quid-Pro-Quo Steuerkriminalität, Vetternwirtschaft, Verteidigungsausgaben in Rekordhöhe im Corona-Jahr und Immogate in Dahlem.

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Das neue Bonitäts-Scoring oder Datenschutz ade?

Ich will mich nicht in politische Themen verwickeln lassen, aber dieses Ding hier scheint mir doch wissenswert:

Private Firmen arbeiten an „Superscores“ für Bonitätsanfragen, in denen die Firmen als Kreditgeber Zugang zu unseren Kontoauzügen erhalten und für ein Jahr speichern.
Daraus ermitteln sie dann die Kreditwürdigkeit der Leute.
Ob man danach jemals wieder eine Versicherung oder Mietvertrag abschließen kann, bleibt hierbei unbeantwortet.
Bitteschön:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schufa-superscore-kontoauszug-konto-horror-1.5128963?utm_source=Krautreporter+Newsletter&utm_campaign=58069d924f-Morgenpost_2020_11_27&utm_medium=email&utm_term=0_9ed711293a-58069d924f-219969370

Hunger or Thirst

Or is it something completely different?

We should eat when we are hungry.

Sometimes we eat because we are emotionally nibbling on something.
Sometimes we eat because we are actually thirsty.
Sometimes we grind our teeth as if we have to bite through the thing we chew on.
And sometimes we eat because we are hungry on another level that cannot be satisfied by food.

Sometimes we continue to eat even though we are bursting at the seams.
Sometimes we eat only to throw it all up.
Sometimes we eat because we’re addicted to the stuff.
And sometimes we drink or smoke instead of eating.

What can, what should a body in need of water, oxygen, nutrients, love, respect and care do with all these misunderstood and disturbed self-destruction programs?

Food is as fundamental as life itself.

To listen better and take better care of your body, please ask yourself this simple but hard question:

What, how much, when and how should I eat?

How are the answers different from your habits?
What do you want to do about the difference?

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This Article was originally published on 06. November 2020 in the Medium Publication
An Idea (by Ingenious Piece) – Everything Begins With An Idea
Please, feel free to stopp by on my Medium Account.

Neue Rezension für Rauschliebe


Hier ist ein Auszug einer tollen neuen Rezension für mein Buch Rauschliebe von der Journalistin Sabine Sitte:

Nach einer zuvor beinahe ausufernden glücksseligen Beschreibung des verliebten Paares – einer Jugendliebe, die nach 20 Jahren endlich zueinander findet – beschlich mich beim Lesen nun mehr und mehr das subtile Gefühl einer nahenden Bedrohung als würde mich die Autorin auf Treibsand stellen und mit dem Fortlauf der Geschichten stetig tiefer sinken lassen.

Hier könnt Ihr die gesamte Rezension lesen!

Und ich freue mich auch sehr, wenn Ihr das Buch kauft, lest und / oder verschenkt!

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Nach Hause finden

Philipps Begründungen

Ihr wisst, dass ich immer wieder Alkoholismus, Co-Abhängigkeit und Sucht thematisiere und ich sage Euch auch, warum.

Es geht mir darum, dass Alkoholismus und Co-Abhängigkeit in unserer Welt weiter bagatellisiert werden, und dass in der Allgemeinbildung kein Platz dafür ist.
Die Frage, wie gehe ich mit einem Freund oder einer Freundin um, die ein Sucht- oder Co-Abhängigkeitsproblem hat, kann doch keiner aus dem Stegreif beantworten.

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