Das Konzept der bedingungslosen Liebe funktioniert super mit Fremden…
In einem euphorischen Moment der Hata-Meditation, einer lauen Vollmond-Nacht, dem Feuerwerk der Silvesterfeier, im Moment eines erfüllten Herzens ist es sehr leicht Mitgefühl und Liebe für alle Menschen, Lebewesen und leblosen Dingen zu empfinden.
Du fühlst, Dein Herz ist riesig, die ganze Welt schließt Du in Dein Herz mit ein.
Deine Gebete, Deine guten Wünsche, Gerechtigkeit und Liebe für alle! Sogar für Verbrecher und Terroristen… waren sie doch auch mal kleine Babies, und in unserem verqueren Zeitempfinden erfahren wir nicht, dass diese Babies immer noch real sind.
Ganz zu schweigen von den armen und ausgebeuteten, von den Bettlern und Ausgestoßenen, na klar hast Du Mitgefühl, na klar siehst Du die Wunden und den Schmerz, die hinter diesen Schicksalen liegen.
Soweit so klar und bekannt.
Enge Beziehungen zwischen Menschen basieren aber nicht auf der bedingungslosen Liebe, sondern auf der Liebe, die nur unter bestimmten Bedingungen gedeiht. Diese Liebe ist an die Einhaltung bestimmter Regeln geknüpft.
Solche Regeln und Bedingungen steuern und formatieren freiwillige und unfreiwillige (z. B. unter Kolleg:innen, Familie usw…) Beziehungen mit anderen Menschen. Werden sie umgangen, endet die Beziehung früher oder später.
Solche Regeln und Bedingungen sind zum Beispiel:
- Verlässlichkeit – Vereinbarungen werden in der Regel gehalten.
- Ehrlichkeit – In der Regel wird nicht gelogen und betrogen.
- Loyalität – Im Zweifel wird zusammen gehalten
u.a.
Werden die Regeln und Bedingungen chronisch oder auch nur einmal, aber dafür schwer, misachtet, dann sollte die Beziehung in aller bedingungslosen Liebe – beendet werden. Wird die Beziehung dennoch fortgesetzt, entsteht der beste Boden für Co-Abhängigkeit und Verlängerung von Sucht, Leid und schlechtem Benehmen.
Die Vorstellung, in romantischen Liebesbeziehungen oder in Eltern-Kind-Bezehungen müsse bedingungslos geliebt werden, komme was da wolle, ist verzerrend. Bedingungslose Liebe ist Grundausstattung von uns Menschen – für Beziehungen formgebend ist jedoch die bedingungsvolle Liebe.
Sehr wahr!
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Menschliche Liebe ist niemals absolut, also auch nicht bedingungslos. Das sehe ich auch so. Ohne Regeln oder Verbindlichkeiten geht die Liebe weg. Sie ist ja eine Variable und keine Konstante, wie die Liebe zu einem Gott.
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Bedingungslose Liebe bezieht sich wie alles andere zuerst auf sich selbst, m.M.n.. Liebt man sich selbst bedingungslos, ist ein „Nein“ zu mißbräuchlichem Verhalten anderer einem selbst gegenüber ein JA zu sich selbst, darum geht es in meinen Augen.
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