Ich glaube, zu schreiben ist vor allem ein Handwerk, das erlernbar ist.
Für mich ist ein handwerklich gut gemachter Text wichtiger als der eigene Stil.
Neulich habe ich ein Buch herausgegeben, und im nachhinein bedauere ich, dass ich einige handwerklichen Änderungen zugunsten eines (noch zu findenden) Stils (aka meiner Eitelkeit) abgelehnt habe.
Stilpflege hat mit Selbstverliebtheit zu tun.
Handwerkskunst mit Textpflege.
Und ja – man darf auch selbstverliebt sein, macht voll Laune und man fühlt sich wichtig.
Ob der Text dadurch besser wird ist jedoch fragwürdig.
Das sehe ich auch so. Hervorragende Grundlagen-Tipps hat David Sivers aus Writing Well von William Zinser hier zusammengetragen. https://sivers.org/book/OnWritingWell
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Und des Hammers. Und überhaupt fast jeden WErkzeugs – mit dem man draufschlagen kann, losfeilen, zusammenkehren. Aber auch der Blumenblüte unterer Fortsatz, der ihre Schönheit sichtbar macht und trägt (außer bei den miesen Löwenzähnchen in meinem Garten, die sich angewöhnt haben, unter der Schnitthöhe des Rasenmähers zu verweilen und loszublühen – stillos erfolgverpflichtet, wenn man mich fragt!). Was wäre der Besen, der Hammer ohne Stil? Was aber die Blume?
Er ist also schon wichtig. Andererseits stimmt das: das Werkzeug – mit Stil – wird benutzt. Und die Nutzung erfolgt nach gewissen Kriterien, kann handwerklich fehlerhaft sein (und, sagen wir mal, die Plombe wieder rausfallen) – das wäre schon schad und gar nicht schön.
Nur die Blume. Sie ist schön. Egal, welche handwerklichen Kriterien man anlegt und egal, wie es sich mit dem Stil verhält, egal, ob kunstreiches Zuchtprodukt oder verfemtes Unkraut…
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