Gerade fiel mir auf, dass ich vor ein paar Tagen mein erstes veganes Jahresjubiläum hatte.
Ich bin sehr dankbar, dass ich in einer Welt lebe, in der ich nicht, unbedingt Tiere und tierische Produkte essen muss, um gesund zu bleiben.
Dass ich anfing, Tierprodukte aus meiner Ernährung wegzulassen, verdanke ich einem Gespräch mit meinem alten Bekannten Martin Oehlmann, mit dem ich mich im Januar 2018 darüber unterhielt, dass ich gerne veganer leben möchte. Zu dem Zeitpunkt aß ich schon viele Jahre vegetarisch.
Er schickte mir zwei, drei Links zu gesunder veganer Ernährung, über die ich auf den Film Earthlings stieß. Unmittelbar nachdem ich den Film gesehen habe, wusste ich, dass ich zukünftig keine Tierprodukte mehr essen würde. Ich hatte keine offenen Fragen mehr zum Thema und Tierprodukte waren fortan in meiner Wahrnehmung keine Lebensmittel mehr.
Obwohl ich schon 14 Jahre vegetarisch lebte, kam mir davor niemals ernsthaft in den Sinn, dass für die Erzeugung von Milch und Eiern tatsächlich Tiere sterben müssen:
Aber – um eine Kuh melken zu können, wird ihr das Kälbchen weggenommen und im Normalfall geschlachtet. Manche Kälber von Milchkühen werden nicht geschlachtet, sondern ebenfalls zu Milchkühen gezüchtet (deren Schicksal meiner Meinung nach unvorstellbar schlimm ist. Ich will nicht tiefer darauf eingehen, denn ich konzentriere mich lieber auf meine Möglichkeiten Inspiration, Freude, Frieden und Liebe zu verbreiten.)
Bei der Eierproduktion sieht es nicht besser aus: Die Hälfte der Küken wird gleich nach dem Schlüpfen getötet, weil sie männlich sind. Für so viele männliche Küken und Hähne gibt es keine wirtschaftlich relevante „Verwendung“. Das bedeutet – damit eine Henne leben und Eier legen darf, wird ein Hahn gekillt.
Was Honig angeht, gibt es da dezimierende Verdrängung der natürlichen Arten durch Zuchtbienen, die im Übrigen häufig bei der Züchtung oder beim Transport einfach zu Abertausenden sterben.
Ich will das weder verursachen noch finanzieren.
Mich auf veganes Essen umzustellen, fiel mir psychologisch sehr leicht, und ich muss sagen, Berlin ist eine sehr gute Stadt dafür.
Manchmal entdecke ich auch heute noch Produkte, die nicht vegan sind, von denen ich immer überzeugt war, dass sie es sind. Knäckebrot oder Chips sind gute, oder besser gesagt, schlechte Beispiele. Wer würde denn da Milchbestandteile erwarten??
Ich versuche, das zu vermeiden, aber lese nicht IMMER ALLES. Ich schärfe weiter meine Sinne, damit auch das noch besser sitzt.
Abi sagte neulich zu mir, ich solle nicht so eine verrückte, dogmatische, gewaltbereite Veganerin werden. Ich hoffe, dass ich das nicht bin, und auch nicht werde. Ich will wirklich niemandem damit auf den Keks gehen. Veganismus ist für mich ein lebensbejahendes Thema, und ich habe sehr viel Freude damit.
Vielleicht findet Ihr das ja interessant, falls ihr nicht vegan lebt.
Mit der veganen Ernährung habe ich ein starkes Instrument, Liebe zu leben und die verkommenen, nihilistisch-destruktiven Tierhaltungsmethoden zu umgehen. Ich fühle mich durch vegane Ernährung selbstwirksam und kann effektiv und konkret Gutes zu tun. Letztes Jahr haben durch meine Ernährungsumstellung mindestens 365 Tiere überlebt. Und das, wenn nur ein Tier am Tag durch mich gestorben wäre. Bei Meeresfrüchten, oder kleinen Fischen sind ja häufig gleich mehrere futsch, weil ein Mensch seine Gaumenfreuden höher bewertet, als ein Tierleben. Daneben wird für Fleischesser eben nicht nur ein einziges Tier täglich getötet: Morgens Rührei, Mittags Chicken-Curry, abends Schinkenbrot – und nebenbei Milchcafe. Das geht nur mit mindestens vier toten Tieren pro Tag.
Diese zu verschonen – daraus ziehe ich Freude und Kraft!
Top Artikel. Danke.
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