Selbstgespräche 2.

Heute schreibe ich eine kurze Anleitung für positive, bekräftigende Selbstgespräche.

Formuliere als erstes genau den Satz, den Du zur Heilung Deiner inneren Wunden am dringendsten brauchst. Wähle einen Satz, der Dich wirklich berührt, und den Du wahrscheinlich erstmal nicht glauben kannst. Drehe um, was Dich schmerzt:

Wenn Du Dich schwach fühlst: Ich bin stark. Ich bin mutig.
Wenn Du Dich zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein fühlst: Ich bin genau richtig.
Wenn Du Dich wertlos fühlst: Ich bin wertvoll!
Wenn Du Dich ungeliebt fühlst: Ich bin liebenswürdig. Ich bin geliebt.
Wenn Du Dich abgelehnt fühlst: Ich bin angenommen. Ich gehöre dazu.
Wenn Du Dich nicht genug fühlst: Ich bin genug. Ich bin gut genug.
Wenn Du Angst hast: Ich bin mutig.
Wenn Du Dich schämst: Ich bin ich. Ich habe ein Recht auf mein Leben.
Wenn Du durcheinander bist: Ich bin klar. Ich habe ein brilliantes Gehirn.
Wenn Du wütend bist: Ich bin im Frieden.
Diese Sätze drehen also den negativen Glaubenssatz um und drücken das Gegenteil im Präsens aus. Sie können gerne auch kombiniert werden.
Zum Beispiel:

Ich bin ich und ich bin genau richtig.
Ich bin stark und im Frieden.
Ich bin klar und ich gehöre dazu.

Solche neuen Affirmationen müssen täglich bestärkt und wiederholt werden. Sie müssen in den meisten Fällen, jahrzehnte alte, negative Glaubenssätze überschreiben. Das Gehirn ist dadurch erstmal verwirrt, da es die alten Glaubenssätze immer noch GLAUBT, und ruft gerne aus Gewohnheit die alten Kamellen wieder auf.

Setz Du den Hut für Dein Leben auf, und programmiere Dich neu.

 

 

6 Antworten auf “Selbstgespräche 2.”

  1. Ich möchte anmerken, dass man kein Gefühl SEIN kann.

    Dinge wie „Ich bin wütend“ sind keine korrekten Aussagen und demnach nichts als destruktives Gedankengut. Sich vom Irrglaube zu lösen, kurzweilige (meist situationsbedingte) Emotionen qualifizierten sich als Zustand des Geists, und sie stattdessen wie einen Fremdkörper zu behandeln, ist ein guter Schritt zu einem gesunden, flexiblen Mindset!

    Denk nicht „Ich bin wütend!“
    Denk „Ich habe Wut in mir!“

    Mit der Zeit verinnerlicht der Kopf diese Denke und findet Wege, die „Negativblasen“ unter Kontrolle zu bringen und schließlich aufzulösen. Mir scheint, unser Verstand könnte auf diese Weise besser damit umgehen.

    Wie immer ist das aber wohl von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Ich hoffe, ich konnte einigen (weiter)helfen!

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    1. Vollkommen richtig. „Ich bin wütend“ ist ein Sprachgebrauch, der on top noch Verwirrung stiftet.
      Besser wäre, wenn man das mit Verben ausdrücken könnte: „Ich wüte.“ Oder „es wütet durch mich“. Das klingt jedoch künstlich.

      Wenn Du sagst – „ich habe Wut“, dann hast Du sie schon unter Kontrolle.
      Daher trifft der der Satz – „die Wut hat mich“ die Situation wahrscheinlich eher.

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      1. Das wäre wohl richtig, wollte ich, dass mich die Wut hat. Aber „die Wut hat mich“ wäre – für mein Verständnis davon – wieder eine Situation, bei der ich allein vom Grundgedanken schon im Nachteil bin.

        ICH möchte von Anfang an am Zug sein und bleiben. Wenn ich Wut „in mir habe“, kann ich sie mit etwas Disziplin einfach rauswerfen.

        Wie gesagt, die genaue Formulierung muss jeder für sich selbst herausfinden! Anders geht’s sowieso nicht … das ist kein Thema, das man sich einfach anlesen kann.

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      2. Ja, kann ich verstehen, das Bedürfnis, gleich zu Anfang am Zug sein zu wollen.
        Das ist dann schon die Wut-Version für Fortgeschrittene. 🙂

        Spätstens mit Hölderlin und Co (ja, ja, davor gab es auch schon Gefühlsduselei) hat sich eine Perzeption etabliert, in der wir Menschen es chic und normal finden, uns mit unseren Gefühlen und Geanken zu identifizieren. „Ich bin wütend, ich bin eifersüchtig, ich bin sehnsüchtig“ usw.

        Das nochmal klar zu kriegen, dass wir eben nicht unsere Gefühle sind, sondern dass Gefühle vorkommen – das ist mir tatsächlich auch ein wichtiges Anliegen.

        https://ichkreierealsobinich.com/2018/11/28/du-bist-nicht-deine-gedanken-und-gefuhle/

        Ich möchte hier für die Wut noch ein paar Lanzen brechen: Aus der Wut heraus können tolle, kreative, vitale Errungenschaften entstehen. Wut kann ein Treibstoff sein. Ein Katalysator. Ein Agens!

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  2. Noch eine Möglichkeit wäre „Wut erscheint“, „Schmerzen erscheinen“, Krankheit (noch besser: Symptom) erscheint, etcpp.. Das löst die Identifiktion damit und schafft Distanz.
    Durch „Ich bin“… „wütend etc.“ ziehen wir uns nämlich zusätzlich einen download rein aus dem Morphofeld der kollektiven Wut, od. der benannten Krankheit etc.. Das ergibt dann einen Schneeballeffekt.

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