„Stapelweise Papier zu sortieren ist totaler Irrsinn in Anbetracht des Lebens“, sagte Sebastian eben, nachdem wir kurz in einer Steuererklärungspause über meinen Artikel Konsum-Detox gesprochen haben.
Der Mann hat recht, und gleichzeitig denke ich, dass für mich der Ausstieg aus dem System kein gangbarer Weg ist. So wird es den meisten von uns gehen – wir haben hohe Widerstände gegenüber vielen Phänomenen auf unserem Planeten, Steuern, Krieg, globalisierte unstillbare Gier nach Ressourcen, Macht und Geld, und wollen gleichzeitig Teil des Systems bleiben.
Also wie schaffen einen sinnvollen Umgang mit unseren Widerständen?
Jesus hat die Sache für sich, die Pharisäer und alle anderen ziemlich elegant und eigensinnig beantwortet:
„Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“.
Die Pharisäer wollten Jesus mit ihrer Frage, wie man es mit Steuern halten soll, eigentlich bloßstellen, doch das Ergebnis war das Gegenteil.
Nicht nur beweist Jesu Antwort eine gehörige Portion Coolness und Gier-losigkeit, sondern sie bringt die Inkongruenz zurück zu den intriganten scheinheiligen Fragenden, auf die er selbst mit größtmöglichen Desinteresse reagiert. Die Fragenden lassen ihn nach dieser klaren Antwort sofort weiterziehen.
Also Leute, macht Eure Steuererklärung – mit der größtmöglichen Coolness und größtmöglicher Distanz. Und macht sie ordentlich und schnell!