Es gibt Neuigkeiten in Sachen Reserveantibiotika.
Die EU-Komission möchte die Zulassung für Reserveantibiotika für die Fleischproduktion verlängern.
Angesichts der Ratlosigkeit in der Pandemie, der immer weiter sich ausbreitenden Resistenzen gegen Standard – und Breitbandantibiotika, und der schleppenden Entwicklung neuer Antibiotika kann man sich schon wundern.
20% der in deutschen Ställen verabreichten Antibiotika sind genau solche Reserve-Antibiotika, die eigentlich dazu gedacht sind, Menschenleben in höchster Gefahr, wenn alle anderen Medikamente nicht wirken, zu retten, und nicht die Billigfleischindustrie vor besseren Hygene – und Tierhaltungsmaßnahmen zu bewahren.
Die Landwirtschaftsministerin Klöckner hat ihren Kollegen Gesundheitsminister Spahn, beide CDU, nicht zu den Beratungen des veterinärpharmazeutischen Ausschusses zum Thema Verlängerung der Zulassung von Reserveantibiotika in der Tierhaltung eingeladen. Und Spahn war nicht interessiert, sich selbst einzuladen. Warum sollte die Humanmedizin auch Interesse an Reserve-Antibiotika haben?
Die Billigfleischindustrie hat sie wohl beide geschmiert.
Hier findet Ihr einen guten Spiegel-Artikel zum Thema.