Ungeduld

Manchmal hältst Du es kaum aus, weil Dein Gegenüber „scheinbar ewig“ braucht, um endlich zum Punkt zu kommen.
Innerlich (oder auch offen) rollst Du mit den Augen, schnaubst verächtlich mit der Nase, schielst auf Dein Handy oder wählst vor lauter Ungeduld den communication breakdown als Weg:
Du unterbrichst Dein Gegenüber mitten im Satz. Die Strafe folgt natürlich prompt.

Aus einer Sachdiskussion wird eine Grundsatzfrage, die vorerst nicht mehr auf sachlicher Ebene diskutiert werden kann, weil der/die Person, die beim Erzählen unterbrochen wurde

1) den Faden verloren hat,
2) den Eindruck gewonnen und verfestigt hat, dass was er/ sie zu sagen hat, nervt oder unwichtig ist
3) sie nicht alles loswerden konnte, was ihr auf dem Herzen oder auf der Zunge lag und
4) deshalb gekränkt ist.
Kränkung löst neuronal Alarm aus, das Frontalhirn schaltet zugunsten der Überlebensinstinkte ab – und jegliche Sachdiskussion kommt zum Erliegen.

Falls es dann überhaupt noch eine Diskussion gibt, folgt diese den Urthemen „Freund oder Feind“, „Sein oder Nichtsein“, „Liebe oder Tod“, „Zugehörigkeit oder Ausstoßung“.

facit:
Hat sich Deine Ungeduld gelohnt?
Hast Du mit Deiner Besserwisserei und Arroganz irgendwas Neues erfahren?
Hast Deine Ungeduld der Welt irgendwas von Wert hinzugefügt?