Immer wieder fragte ich meine Freunde die hypothetische Frage „Wenn du mit 80 Jahren auf dem Bänkchen sitzt und Dich auf Dein Leben zurückblickend fragst, was war gut im Leben, wofür hat es sich gelohnt zu leben, was würdest du dann sagen?“.
Es kamen Antworten wie „ich hab mein Ding gemacht, egal, was die anderen sagten“ oder „mein Weg war etwas langwierig und mühsam, aber ich bin mir treu geblieben. Es hat sich gelohnt. Ich habe dabei tolle Dinge erlebt und viel dazugelernt.“
Wir Menschen schätzen diese besonderen Entscheidungen oder Lebensereignisse, die uns unter Umständen viel Kraft kosten, anhand derer wir aber wachsen können. Die Antworten hatten fast immer mit Authentizität zu tun. Authentizität ist uns so kostbar, dass wir bereit sind, Schweiß, Tränen und Geld fließen zu lassen, nur um uns selbst ganz nahe zu spüren. Dieses Gefühl, genau das zu tun, was wir wirklich wollen, und genauso sein zu dürfen, wie wir wirklich sind, bedeutet uns so viel, dass wir angesichts unserer Sterblichkeit darauf zurückkommen und ganau dorthin zurück verweisen.
Trotzdem verschieben wir die wirklich wichtigen Dinge, die wir tun wollen, sehr häufig auf morgen, übermorgen, oder auf eine Zeit, „in der es mal ruhiger wird“, oder „wenn es besser passt“. Wir opfern unsere Authentizität und das, wie wir wirklich leben wollen im Tausch gegen einen „falsche“ Sicherheit, oder um „gut dazustehen“, oder um weiterhin mit Glaubenssätzen wie „das kann ja gar nicht klappen“ oder „ich darf das nicht tun“ doch Recht zu haben.
Seth Godin fordert in seinem Focus-Journal, in dem es um berufliche Entfaltung geht, dass wir aufhören müssen, uns die folgenden Sätze zu sagen: „Es ist zu früh“, „es ist zu spät“, „es ist technisch riskant“, „es wird zu viel Schulung benötigen“ und noch einige mehr. Er sieht solche Glaubenssätze als Sabotagemanöver, um nicht das zu tun, was wir eigentlich möchten. Wir nuscheln uns „sorry, geht grad nicht“ zu, und verschieben die Erfüllung unserer Träume auf den Sankt-Nimmerleins-Tag, und aus aufgeschoben wird ein Aufgehoben.
In ihrem Buch “The Top five Regrets of the Dying” beschriebt Bronnie Ware, dass Sterbende am meisten bedauern, etwas nicht getan zu haben, was sie sich zu Lebzeiten gewünscht hätten. Nummer eins der Antworten, lautet „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.“
Angesichts solcher Erkenntnsse ist es wahrscheinlich schlau, ab und zu inne zu halten und sich folgende Frage stellen:
„Das was ich gerade tue und wie ich gerade bin – würde ich im Angesicht des Todes damit fortfahren, oder würde ich sofort etwas Anderes tun?
Ich glaube, dass die Antwort auf diese Frage kann eine innere Führung in ein gelingendes Leben sein…
Es macht Freude, jeden Tag kluge Gedanken von Dir lesen zu können!
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Danke!
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