Es gibt doch diesen Spruch „Du musst erst Dich selbst lieben, um andere lieben zu können“.
Ich erinnere mich daran, wie ich als Teenager die ersten Male von diesem Konzept hörte und ÜBERHAUPT nicht verstand, was das soll… ich fand es erstens nicht nötig, mich selbst zu lieben und zweitens hatte ich keinerlei Vorstellung davon, was zum Teufel das überhaupt heißen sollte – „sich selbst lieben“. Ich dachte, sowas denken sich auch nur die verrückten Deutschen mit ihren Luxusproblemen aus, hahaha!
Heute morgen wachte ich mit einigen Einsichten zu ebendiesem Spruch auf:
Man kann schon andere Menschen lieben, ohne sich selbst zu lieben. Nur kann es dann im Zusammensein zu Konflikten kommen, die damit zusammenhängen, dass einer oder beide Partner den Mangel an Selbstliebe, durch ihre/n Partner/in auszugleichen suchen. Ist man mit sich selbst nicht glücklich und zufrieden, dann wird man versuchen, die Verantwortung dafür seinem Partner zuzuschieben: „Wenn mein Partner mich nur richtig lieben würde, dann wäre ich endlich glücklich“.
Wenn Du Dich ungeliebt, unschön, nicht liebenswert, ungenügend usw. empfindest, dann werden diese Gefühle weiter bestehen bleiben, egal wie sehr Dein Partner Dir beteuert, Dich zu lieben, zu begehren und Dich ehrlich super zu finden.
Deine Bedürftigkeit kann nicht durch die Liebe eines Partner gefüllt werden.
Solche Bedürftigkeit weckt aber Projektionen. Bedürftigkeit und Projektionen können zu Mißverständnissen führen, die eine Beziehung schwer belasten können: Dein Partner sagt „ich liebe Dich“, Du aber fühlst Dich ungeliebt. Dein Partner findet Dich super, Du aber findest Dich mangelhaft. Du hast einen tollen Partner, Du aber fühlst Dich traurig und alleine. Wahrscheinlich wirst Du dann seinen Beteuerungen und Zeichen der Liebe nicht glauben können und ihm nicht vertrauen. Er wird sich nicht erkannt fühlen und ein Streit wird vom Zaun brechen. Die Folgen eines solchen Mangels an Selbstliebe können eine Beziehung letztendlich zerstören.
Glück und die Zufriedenheit aus dem Partner herauszuziehen kann nicht klappen. Kein Partner kann das leisten. Dazu müsste er DEINE Gefühle für Dich selbst manipulieren, und das will erstens niemand und zweitens kannst und musst Du das am besten selber machen.
Die spannende Fragen sind, wieviel Konflikt, Projektion und unerlöste Bedürftigkeit hält eine Beziehung aus?
Wie können wir Selbstliebe praktizieren?
Oder wie mein lieber Sebastian sagt – wie können wir das Unbewusste bewusst machen und das Unerlöste erlösen? Das Unbewusste im Sinne von – wo überfordere ich meinen Partner und meine Beziehung, indem ich ihnen meine eigenen Aufgaben auferlege, die sie garantiert nicht lösen können? Wie höre ich damit auf?
Wie kümmere ich mich also um die Ehrenaufgabe, mich selbst zu lieben, sodass auch die Beziehung wachsen und gedeihen kann?
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